Akzeptanz von systemen

Das Information Management Institut beschäftigt sich seit vielen Jahren (insbesondere seit dem Start des ESF-Projektes KontAkS im Jahr 2009) mit Fragen der Akzeptanz von Systemen.

 

Ob ein Produkt, eine Dienstleistung, ein Projekt oder Verfahren akzeptiert wird oder nicht, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Es ist im Rahmen des „Requirements Engineering“ – der klassischen ingenieurmäßigen Anforderungs- und Bedarfsanalyse – eine gewisse Konzentration auf die Ermittlung „objektiver Bedarfe“ zu beobachten. Hier wird gerne übersehen, dass das bloße „Matching“ von Bedarf und Angebot nicht immer hinreichend für das Entstehen von Nachfrage im konkreten Fall ist.

Für das Entstehen von Nachfrage ist die Akzeptanz des Angebots durch den Bedarfsträger eine absolut zentrale und notwendige Voraussetzung: So führen beispielsweise Änderungen von Systemen, etwa in der IT-Infrastruktur, notwendigerweise auch zu Umstellungen des Nutzungsverhaltens, so dass sich direkt die Frage nach der Akzeptanz der neuen Systeme stellt

 

Bei der Akzeptanz von Produkten, Waren, Dienstleistungen, Verfahren, etc., wird bei den betroffenen Personen in aktiver Akzeptanz, in Form von Erwerb und Nutzung (gegen Entgelt), und passiver Akzeptanz, in Form von Duldung der Nutzung durch Dritte (ggfs. gegen Entschädigung), unterschieden. Aktive Akzeptanz mit Erwerb schließt in der Regel das Entrichten eines Kaufpreises mit ein, während bei passiver Akzeptanz (Duldung) eher ein umgekehrtes Entgelt im Sinne einer Entschädigungszahlung oder Ähnlichem zu leisten sein wird.

 

Die Akzeptanz von Produkten, Systemen und Vorrichtungen – auch von IT-Systemen – stellt sich also nicht nur als ein rational-technisches und rational-ökonomisch-betriebswirtschaftliches, sondern auch als ein psychologisches, soziologisches und politisches Problem dar.

 

cased-Based evidence

Die Methode wurde von Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann und Meike Schumacher zur Prognose und Verbesserung der Akzeptanz von Produkten und Projekten entwickelt. Case-based Evidence (deutsch: Fall-basierter Nachweis) ist eine wissenschaftliche Methode, der die Annahme zu Grunde liegt, dass sich bestimmte menschliche Verhaltensmuster, auch im Sinne von „Einstellungen“ und „Grundhaltungen“, insbesondere hinsichtlich der Akzeptanz von Systemen, technischen Vorrichtungen und Verfahren, von einer Reihe von gegebenen Problemstellungen, den „Analogiequellen“, auf eine andere, aktuelle Problemstellung, dem „Analogieziel“, übertragen lassen.

 

Die Methode wird in der unten aufgeführten Publikation ausführlich dargestellt. Eine Zusammenfassung der Vorgehensweise findet sich hier.

 



Lesenswertes! 

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